Unternehmenskultur: Der unsichtbare Motor für nachhaltigen Unternehmenserfolg

Kulturen als Grundlage für zukunftsstarke Teams

Von Timon Dürr | 22.05.2025


Warum Unternehmenskultur heute wichtiger ist denn je


In Zeiten rasanten Wandels, Digitalisierung und dem War for Talents entscheidet nicht nur die Strategie über den Erfolg eines Unternehmens, sondern vor allem die Unternehmenskultur. Sie ist der „Klebstoff“, der Teams zusammenhält, Innovation ermöglicht und Orientierung gibt, wenn Prozesse oder Märkte sich ständig verändern. Unternehmen mit einer starken, positiven Kultur ziehen nicht nur Talente an, sondern schaffen es, langfristig widerstandsfähig und anpassungsfähig zu bleiben.


Symbolischer Interaktionismus: Unternehmenskultur ist Kommunikation


Die Theorie des symbolischen Interaktionismus erklärt, warum Unternehmenskultur mehr ist als ein Leitbild im Intranet. Sie entsteht im täglichen Miteinander: Werte, Rituale, Symbole, Sprache, Kleidung und Verhaltensweisen werden ständig zwischen den Mitarbeitenden „verhandelt“ und durch Interaktion lebendig gehalten.
Wie der US-Soziologe
George Herbert Mead herausstellte, verstehen Menschen ihre soziale Welt durch Symbole und Bedeutungen, die sie miteinander teilen. In Unternehmen prägt sich so eine „geteilte Realität“ – und genau daraus erwächst Identifikation und Motivation.


Das Filmbeispiel: „Die Welle“ – Wie Kultur entsteht und wirkt


Ein eindrückliches Beispiel für die Dynamik von Kultur finden wir im Film „Die Welle“. Ein harmloses Schulprojekt entwickelt durch klare Regeln, gemeinsame Symbole (z.B. Kleidung), Rituale und Sprachcodes innerhalb weniger Tage eine fast magnetische Anziehungskraft. Die Teilnehmenden erleben Zugehörigkeit, Orientierung, aber auch Druck, sich den Gruppennormen anzupassen.


Übertragen auf Unternehmen zeigt der Film eindrücklich: Kultur entsteht immer, wo Menschen zusammenarbeiten – bewusst gestaltet oder ungeplant. Wer keine aktive Unternehmenskultur entwickelt, bekommt trotzdem eine – nur eben unkontrolliert und mit allen Risiken.


Merkmale und Erlebbarkeit der Unternehmenskultur


Unternehmenskultur wird unter anderen geprägt durch:

  • Leitbild & Werte (Corporate Identity): Die schriftlich oder ungeschriebenen Grundüberzeugungen, Ziele und Prinzipien.
  • Symbole: Logo, Architektur, Markenfarben, Kleidung (z.B. Dresscode).
  • Rituale & Events: Regelmäßige Meetings, Teamtage, Auszeichnungen, Firmenfeste.
  • Corporate Behaviour: Der gelebte Umgang miteinander – wie wird geführt, wie wird zusammengearbeitet?
  • Corporate Communication: Die Art, wie intern und extern kommuniziert wird (Sprache, Tonalität, Kanäle).
  • Corporate Design: Die visuelle Umsetzung (z.B. Arbeitsumgebung, Website).

Besonders Zeremonien sind im Rahmen von On- oder Offboarding, aber auch bei besonderen Leistungen oder Ereignissen besonders starke Kulturtreiber.


Ein besonders anschauliches Beispiel bietet die ehemalige MEG AG unter Memet E. Göker:
Hier wurde Unternehmenskultur zu einer wahrlich greifbaren Erfahrung – die gemeinsamen Rituale, Zeremonien, Artefakte, das „Wir-Gefühl“ und die motivierende Sprache sind sogar in Youtube-Videos sicht- und spürbar. Dabei geht es mir an dieser Stelle nicht die Moral hinter dieser Geschichte zu bewerten, sondern vielmehr aus meiner Perspektive als Wirtschaftspsychologe darauf zu blicken und aufmerksam zu machen, welche Macht, welchen Sog und auch welche Wucht eine ausgefeilte Unternehmenskultur haben kann: https://www.youtube.com/watch?v=ppD4RqvGLlY&t=2021s


Future Skills: Die Kompetenzen für eine starke Unternehmenskultur


Moderne Unternehmenskultur braucht heute:

  • Reflexionsfähigkeit: Die Bereitschaft, eigene Werte und Haltungen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
  • Kommunikationskompetenz: Klar, empathisch und transparent kommunizieren – auf allen Ebenen.
  • Empathie & Diversity-Sensibilität: Verschiedene Perspektiven zulassen, Vielfalt als Stärke begreifen.
  • Innovationsbereitschaft: Offenheit für Wandel und die Fähigkeit, Neues zuzulassen und konstruktiv zu gestalten.
  • Kollaborationskompetenz: Zusammenarbeit über Hierarchien und Fachbereiche hinweg.
  • Digitale Kompetenz: Die Fähigkeit, digitale Tools zur Vernetzung und Beteiligung sinnvoll einzusetzen.


Fazit: Unternehmenskultur – der Gamechanger im digitalen Zeitalter


Unternehmenskultur entscheidet heute über Erfolg und Misserfolg – sie ist kein „Nice-to-have“, sondern ein erfolgskritischer Faktor für Innovation, Resilienz und Bindung. Wer die Prinzipien des symbolischen Interaktionismus versteht, erkennt: Kultur ist das, was wir gemeinsam tagtäglich gestalten und erleben.
Wer die richtigen Future Skills fördert, schafft Räume, in denen Menschen wirklich ihr Bestes geben wollen und können – und Unternehmen fit für die Zukunft bleiben.


Neugierig, wie du die eigene Unternehmenskultur gezielt weiterentwickeln kannst? Sprich mich gerne an oder wirf einen Blick in meinen nächsten Workshop unter Veranstaltungen auf der Startseite!

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